SARS-CoV-2: Mutationen und Varianten

Neue Virusvarianten und ihre Auswirkungen auf den Impfschutz stehen unter ständiger Beobachtung

Viren, darunter auch SARS-CoV-2, verändern sich fortlaufend durch sogenannte Mutationen (Video: Mutationen und Virusvarianten).1 Durch Mutationen können sich Bestandteile eines Virus verändern: Sie werden entfernt oder gehen verloren, werden an der falschen Stelle eingesetzt oder durch andere Bestandteile ausgetauscht. In den meisten Fällen wirken sich diese Veränderungen nicht negativ auf einen Impfschutz aus, in manchen Fällen jedoch schon. So mutieren bekanntlich zum Beispiel Grippeviren, sodass jedes Jahr eine Anpassung des Impfstoffs vorgenommen wird.1

 

Auch für SARS-CoV-2 wurden bereits an Omikron-Varianten angepasste Impfstoffe entwickelt. Im September und im November 2022 hat die Europäische Kommission auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) neue bivalente, an Omikron angepasste Impfstoffe zugelassen.2

Veränderte Eigenschaften des Virus

Im Fall von SARS-CoV-2 spielen Veränderungen des sogenannten Spike-Proteins eine große Rolle, da sich diese Veränderungen auf die Eigenschaften des Virus auswirken können, beispielsweise auf seine Übertragbarkeit.1,3 Handelt es sich um eine solche entscheidende Veränderung, kann dies als neue Virusvariante bezeichnet werden. Diese Varianten können dazu führen, dass die gegen das ursprüngliche Virus bestehende Immunabwehr des menschlichen Körpers das nun veränderte Virus nicht mehr so effizient abwehren kann. Das Immunsystem wird in diesem Fall herausgefordert, eine neue oder stärkere Immunantwort gegen die Virusvariante zu bilden (Video: Die Immunisierung).3

Weltweit haben sich bereits verschiedene Varianten von SARS-CoV-2 gebildet, die teilweise auch in Deutschland verbreitet sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet die Varianten mithilfe des griechischen Alphabets. Wegen ihrer veränderten Eigenschaften werden einige Varianten von der WHO als besorgniserregend (Variants of Concern, VOC) eingestuft.4

  • Alpha (B.1.1.7), erstmals in Großbritannien im September 2020 aufgetreten5
  • Beta (B.1.351), erstmals in Südafrika im Mai 2020 aufgetreten5
  • Gamma (P.1), erstmals in Brasilien im November 2020 aufgetreten5
  • Delta (B.1.617.2), erstmals in Indien im Oktober 2020 aufgetreten5
  • Omikron (B.1.1.529), erstmals in Südafrika 2021 aufgetreten6

Einige Virusvarianten sind besonders ansteckend

Im 1. Halbjahr 2021 traten in Deutschland besonders häufig die Varianten Alpha und Delta auf. Ende Mai 2021 wurde die Variante Alpha in mehr als 90 % der untersuchten positiven Testproben auf SARS-CoV-2 in Deutschland gefunden,5 bis Anfang Juli 2021 sank die Zahl auf 12 % und näherte sich ab Mitte August 2021 dem Wert von 0 %.7-9 Der Anteil der Varianten Beta und Gamma lag ab August 2021 ebenfalls bei 0 %.9

Die Variante Delta wurde zuerst in Indien nachgewiesen und hat sich seit dem frühen Sommer 2021 auch in Deutschland stark ausgebreitet. Anfang Juli 2021 lag der Anteil der Infizierten in Deutschland bereits bei 84 %, Mitte Dezember 2021 bei 99 %.5,7,8 Kennzeichnend für diese Variante ist eine erhöhte Übertragbarkeit. Ende November 2021 wurde erstmals über Fälle der SARS-CoV-2-Variante Omikron berichtet.7

Obwohl Mitte Dezember 2021 in Deutschland nahezu alle Infektionen durch die Variante Delta verursacht wurden, stieg die Zahl der Infektionen durch die Variante Omikron in der 1. Woche im Januar 2022 bereits deutlich an und war bis Ende Februar 2022 die dominierende Variante mit einem Anteil von knapp 98 % (Datenstand: 21.02.2022).10 Mit verschiedenen Sub-Varianten dominiert Omikron seitdem das Infektionsgeschehen (Stand: März 2023).11

Somit bestätigten sich die Daten aus Südafrika: Omikron setzte sich innerhalb weniger Monate gegenüber der Variante Delta durch. Dies lag an einer Reihe von Veränderungen innerhalb des Spike-Proteins, die Omikron aufwies und die zu einer erhöhten Übertragbarkeit führen konnten.6

SARS-CoV-2-Varianten unter Beobachtung

Das RKI und die WHO beobachten fortlaufend die bereits bekannten Varianten und ihre Ausbreitung und untersuchen positive COVID-19-Testproben auf weitere Varianten des Virus.6,12

Quellen

1 Das Impfbuch für alle. Robert Koch-Institut & Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 1. Auflage, Juni 2021.

2 COVID-19 vaccines: authorised. Europäische Arzneimittelagentur Medicines Agency (EMA) (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

3 Corona-Impfstoffe der nächsten Generation. Vfa. Die forschenden Pharmaunternehmen. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

4 SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

5 Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland. Robert Koch-Institut, 18. Bericht vom 14.7.2021. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

6 Übersicht zu besorgniserregenden SARS-CoV-2-Virusvarianten (VOC). Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

7 Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) vom 06.01.2022. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

8 Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) vom 22.07.2021. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

9 Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) vom 19.08.2021. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

10 Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) vom 24.02.2022. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

11 Wöchentlicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) vom 02.03.2023. Robert Koch-Institut. (Letzter Zugriff am 03.03.2023)

12 Tracking SARS-CoV-2 variants. World Health Organization (WHO). (Letzter Zugriff am 22.02.2023)

Jetzt anmelden zum mRNA-Infoservice

Erfahren Sie regelmäßig mehr über die mRNA-Technologie von COVID-19-Impfstoffen.

Jetzt anmelden

Das könnte Sie auch interessieren

Das Virus

Haben Ihnen diese Informationen weitergeholfen?

Bereits mit der Beantwortung weniger Fragen tragen Sie dazu bei, dieses Informationsmaterial zu verbessern.

Jetzt teilnehmen

Stellen Sie mir gern Ihre Fragen zu mRNA und den mRNA-Impfstoffen